Heute gibt es ein etwas anderes Backlist Gold, heute geht es nicht um einen Titel, oder Serie, heute geht es direkt um einen Mangaka.
Einen Mangaka, der eigentlich gar kein echter Vollblut Mangaka ist, sondern sich als Künstler dazu entschlossen hat, nach vielen Jahren Bildhauerei, Installationen und Fotografie, Manga zu kreieren.
Eldo Yoshimizu, der große Zankapfel der dt. Mangaszene. Die einen lieben seine Werke, weil sie vollkommen anders geprägt, erzählt und gezeichnet sind.
Andere belächeln oder verabscheuen schon fast sein Schaffen, weil es sich bei Ryuko, Gamma Draconis und Hen Kai Pan ja gar nicht um „echte Manga“ handelt (letzteres konnte mir bisher von keiner kritischen Stimme vernünftig erklärt werden, schade).
Ich geb zu, anfangs musste ich mir selbst die Augen reiben. Was ist hier los, was veröffentlicht Carlsen da? Ryuko, ein Edeltrash vor dem Herren, wild und schwer zu packen. Irgendwie wirkt es wie eine verwestlichte Version Mikiya Mochizuki. Was soll das? Und genau das finde ich, macht einen Künstler aus, egal ob Comic, Manga, Fotografie ect., sobald man gezwungen wird zu hinterfragen, hat der Künstler seinen Auftrag erfüllt.
Damit wäre Eldo Yoshimizu nun an der Wurzel gepackt. Tschüüüühüüüüss…oder nee, wir haben ja nun erst eine Backlist Gold Facette Eldo Yoshimizus freigelegt. Da er nun mal Künstler ist, ist er auch sehr weltoffen geprägt, Showaboy sowieso durch und durch, das hab ich selbst beim ersten Kennenlernen gemerkt, als er mir zur Begrüßung seine Flosse hingestreckt hat und ich nullkommanull drauf vorbereitet war (ich habe etliche Mangaka und Japaner kennengelernt, die Hand haben mir nur sehr wenige gereicht, so aus dem Bauch raus unter fünf Personen).
Gamma Draconis, die Koproduktion mit Benoist Simmat (<- Ich hab da mal was interessantes verlinkt) liest sich noch mehr wie ein frankobelgisches Album, aber es ist wie mit der japanischen Küche, die sehr von Fusionsküche geprägt ist, man sollte sich drauf einlassen und die Weltoffenheit Eldo Yoshimizus genießen. Unterm Strich bleibt nämlich auch bei Gamma Draconis der Geschmack von „was war das denn jetzt“ hängen, und selbst wenn man diesen Geschmack nicht mag, ist er doch sehr wichtig, denn über den Tellerrand zu gucken und neu erfinden, um einen Fortschritt zu erlangen, empfinde ich für Manga als einen essentiellen Antrieb.
AU MAN, und jetzt müssen wir noch über Hen Kai Pan reden. Hen Kai-Steffen Schwarz Pan müsste dieser Titel heißen (sorry für den Flachwitz, aber den hatte mal Petra Lohmann gebracht, als sie mit Eldo und Hiro bei uns im Laden waren). Allein was dieser Manga für eine Hintergrundgeschichte hat ist schon den Eintritt wert.
Im Gegensatz zu Eldo Yoshimizus ersten Titeln, finde ich, bewegt sich Hen Kai Pan trotz irgendwie so moebisusesker Influenzen weg vom alten Eldo Yoshimizu. Aktuell kann man auf seinem Instagram Account auch immer wieder mitansehen wie er an Ryuko Vol.3 arbeitet, das sieht man es noch stärker. Ob das jetzt gut oder nicht gut ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Grundsätzlich finde ich es immer interessant, wenn Künstler oder Mangaka ihren Schaffensweg oder Stil ändern. Ob das im Fall von Ryuko eine gute Idee ist, wird man sehen wenn Band drei erschienen ist.
Ah ja, mir ist am Wochenende beim Re-read erst einmal so richtig aufgefallen, wieviel Mühe sich Carlsen bei der Herstellung von Ryuko (und eigentlich allen Bänden) gegeben hat. Nicht nur der Prägedruck auf den Covern von Ryuko passen, nee, der hohe Kontrast beim Druck unterstreichen noch einmal so richtig Eldo Yoshimizus energischen Stil.
Tja, mal gucken ob dieser Guide noch einmal weitergeführt wird. Wenn es etwas neues von Eldo Yoshimizu auf Deutsch geben sollte bestimmt, versprochen, großes Comicverkäuferehrenwort.
2024 startet ers mal bitter für eure Portmonees. Es gibt ein neues Jojo Magazin (quasi das Annual), größere Manga Serien (und eine kleinere) haben eine weitere Ausgabe bekommen (Chainsaw Man 16, My Hero Academia 39, Hajime no Ippo 139, JoJo’s Bizarre Adventure – Jojolands 2 und Black Lagoon 13. Ebenfalls sehr interessant, das Frieren Artbook ist nun endlich erschienen!
Ja, das ist die große Frage. Zufrieden bin ich 0,0, aber ich wollte die Teile einfach gerettet haben. Fakt ist: NIE WIEDER wichtige Texte in einem SN Speichern. Blog ist einfach Blog, wenn ich es gleich so gemacht hätte, wär mich viel Arbeit und ein fader Beigeschmack erspart geblieben. Zumal ja die zitierten Texte so müllig aussehen, dass ich vielleicht doch noch mal Hand anlegen werde.
Au Leute! Der zweite gerettete Guide ist der Frieren Guide, und ich muss jetzt irgendwie auch noch diese Einleitung schreiben. Da sich beim Frieren Guide niemand so richtig getraut hat zu kommentieren und es auch wenig bis keine zwischenmenschlichen Interaktionen gab (also ganz Frieren like) ist das auf dem ersten Blick ne ganz einfache Nummer, aberrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr: Ich hänge gedanklich schon wieder so heftig drin und überlege was ich übersehen haben könnte, oder welche Sicht ich ändern sollte um besser zu verstehen, dass eine einfache Zusammenfassung der Serie 0,0 gerecht wird. Allein eine korrekte Beschreibung „Nach dem Ende der Reise“ niederzuschreiben lässt sofort meine Finger verknoten. Seht Frieren als Serie mit einem Hauptcharakter der frei von Larmoyanz scheint (ich glaub genau dort lauert auch noch eine ganz andere Sicht) und einer von Zeitgestaltung geprägten Erzählweise.
ein sehr sehr schwurbeliger Frieren Guide
Es war einmal… Als Altraverse Frieren ankündigte, dachte ich in erster Linie an begeisterte Fans, die sich kopfüber in Deep Read stürzen und eintauchen in ein Aben… MOOOOMENT, das ging nach hinten los. Noch mal zurück auf Los und viertausend Kaugummis ziehn. In meinem ersten Post bat ich drum, dass man den Band bzw. die Serie nicht durchpeitscht. Ich weiß aber auch, wie leicht gesagt als getan das ist. In unserer Gegenwart prasseln doch Einflüsse auf uns ein wie Regentropfen im Sommergewitter.
Fakt ist Frieren benötigt ein wenig Vorbereitung. Man muss sich nicht nur auf Deep Read, sondern auch auf Slow Read einlassen. Ansonsten verstehen das nur drei von zehn Leuten bzw. klar, den Plot der Serie verstehen vielleicht unsere inneren Denkmaschinen zehn von zehn, aber die Essenz kann nur von denen aufgenommen werden die innehalten.
Mein Tipp… …den ich für euch vorbereitet hab klang gestern noch gut, heute eher weniger, und morgen wird er dann doch hier im Guide stehen, denn er untermauert durch vorläufiges Denken was ich über Frieren denke und weswegen ich Frieren so schätze. Versucht euch mal langsam an das Hauptwerk Martin Heideggers zu tasten. Ihr müsste keine tausend Seiten lesen, ihr müsst keine Arbeiten schreiben. Das reine Denken ist die Philosophie, die euch Frieren entschlüsselt, der Preis ist die Vergänglichkeit. Slow Deep Read vs. Regular Fast Read sozusagen, lol.
Gegensätze Ihr könnt im Gegensatz zu Studierenden, die es vielleicht sogar müssen, euch einfach Sein und der Zeit widmen und in zig Gedanken hingeben, das ist ein großer Luxus, ähnlich wie ihn Frieren durch ihre Lebenserwartung besitzt. Wer gefallen da dran hat kann auch noch eine Stufe tiefer tauchen, mitten rein in Kyôto-Schule, einer Richtung der japanischen Philosophie, die auch von Heidegger beeinflußt wurde.
Ende von Frieren Guide Teil 1 Man kann sich stoßen an Frieren, das ist wohl das offensichtlichste Element der Reihe, denn die Meinungen sind ja da und gehen auseinander. Gelangt man in ein Nachdenken ist quasi schon ein Grundstein gelegt einen eigenen Blick zu kreieren. Ich denke, das reicht für heute. Nächstes Update habe ich schon jetzt im Kopf, morgen verworfen und übermorgen blicke ich auf alles noch einmal zurück und überlege. Macht euch keine Sorgen, in den nächsten Updates geh ich auch auf Story und Charaktere ein. Bis bald!
und rein in Teil 2 Hello, es geht weiter und ich will meine These noch einmal untermauern indem ich auf Namen, Verhalten und erzählerischen Aufbau eingehe. Namen wie Frieren, Heiter oder auch Flamme beinhalten wenn man so drüber nachdenkt einen Zeitstempel. Bei Namen wie Eisen, Fern und Himmel hingegen wird das Denken schon komplizierter, aber genau jetzt würde das erlernte Grundwissen greifen und klarer erscheinen lassen, dass das Eisen mit der Zeit oxidiert, das Fern durchaus nah kommen, und Himmel sich mit der Zeit verändert. Das Sein ist an die Zeit gebunden und Frieren lernt genau das auf ihrem Weg nach dem Abenteuer.
die Omme glüht Im Handlungsverlauf wachsen nicht nur die Charaktere, Zeit spielt ebenso immer mehr und mehr eine größere Rolle. Oder umformuliert: Mit der Zeit wachsen die Charaktere. So ist es ja immer, aber hier wird es zelebriert. Die Langweiligkeit eines kurzen Augenblicks oder eines längeren Zeitraums lässt zig Gedanken entstehen und verpuffen. Es entsteht langsam oder schnell ein Manga Konstrukt aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Jetzt im Re-Read kann ich gar nicht mehr genau beurteilen, was wirklich als langsam oder schnell einzustufen ist. Sind ein paar Bände oder ein paar hundert Seiten wirklich langsam? Klar, selbst eine Seite kann langsam sein, das legt ja die betrachtende Person fest. Was ist aber, wenn diese Person, in diesem Fall ich, ihren Blickwinkel ändert? Mir glüht die Birne dank Frieren, deswegen wird sich als Kontrast das nachste Update um etwas drehen was mir nicht gefallen hat bzw. mit dem ich nicht warm wurde und noch immer hadere. Die Abbildung unter diesem Post hier hat damit zu tun.
kritischer Blick Wie angekündigt, schieb ich mal ein persönlich-kritisches Auge hinterher. Schwierige Situation, denn Frieren erfüllt eigentlich alles was eine Top Serie ausmacht. Mangaka zeigt Charaktere in aller Dynamik, nimmt sich aber auch Zeit für einzelne detailreiche Illustrationen. Vorder und Hintergründe geben ein sehr plastisches Leseerlebnis, leichte Abstraktionen hin und wieder um alles aufzubrechen und abzurunden. Selbst Kapitel mit hardcore Dialogen beinhalten Belohnungen für’s Dranbleiben. Bei aller Begeisterung haben mir zwei Bände jedoch nicht gefallen. Band 5 und 6 empfand ich als fast unlesbar. So, jetz is es mal raus. Ich hab die Bände dann im Re-read nochmal genauer studiert und sogar ein drittes mal sehr zügig gelesen. No way ey. Basta. Diese Bände fühlen sich nicht geschmeidig im Erzähltempo der Serie an.
kritischer Blick Wie angekündigt, schieb ich mal ein persönlich-kritisches Auge hinterher. Schwierige Situation, denn Frieren erfüllt eigentlich alles was eine Top Serie ausmacht. Mangaka zeigt Charaktere in aller Dynamik, nimmt sich aber auch Zeit für einzelne detailreiche Illustrationen. Vorder und Hintergründe geben ein sehr plastisches Leseerlebnis, leichte Abstraktionen hin und wieder um alles aufzubrechen und abzurunden. Selbst Kapitel mit hardcore Dialogen beinhalten Belohnungen für’s Dranbleiben. Bei aller Begeisterung haben mir zwei Bände jedoch nicht gefallen. Band 5 und 6 empfand ich als fast unlesbar. So, jetz is es mal raus. Ich hab die Bände dann im Re-read nochmal genauer studiert und sogar ein drittes mal sehr zügig gelesen. No way ey. Basta. Diese Bände fühlen sich nicht geschmeidig im Erzähltempo der Serie an.
Bei aller Begeisterung haben mir zwei Bände jedoch nicht gefallen. Band 5 und 6 empfand ich als fast unlesbar. So, jetz is es mal raus. Ich hab die Bände dann im Re-read nochmal genauer studiert und sogar ein drittes mal sehr zügig gelesen. No way ey. Basta. Diese Bände fühlen sich nicht geschmeidig im Erzähltempo der Serie an. Interessant aber: Mein Blickwinkel auf beide Bände hat sich geändert! Die Zeitverschwendung der beiden Bände passen klasse in das aufgebaute Frieren Profil. Frieren ist somit gnadenlos in Darstellung von Sein und Zeit. Von anderen Frieren Fans hab ich auch schon gegenteilige Meinungen gehört, deswegen ist meine Meinung zu beiden Bänden eine sehr personliche Sicht. Dennoch bleibe ich bei meiner Meinung, Band 586 hätte es gut getan nicht von der bisherigen Erzählweise abzukommen.
es darf weiter geschwurbelt werden Noch nie war es schwerer für mich an einem Guide weiter zu schreiben, denn Frieren stimuliert so sehr meine Gedankenwelt, dass ich schon fast selbst zu Frieren werde und mir alle Zeit der Welt nehmen will. Aktuell liegt mein Fokus auf den Bänden 8-10 (Band 10 ist der neueste). Das beste Beispiel für Frieren, Zeit und Ich ist, dass ich beim Lesen von Band 8 genau nach zwei Kapiteln erst einmal eine Pause einlegen und ganz viel drüber nachdenken musste. Bei Band 10 war nach 30 Seiten Zeit für eine Nachdenkpause (das Ende des letzten Absatzes ist also kein Scherz). Die Bände 8-10 beinhalten ein sehr interessantes erzahlerisches Detail. Frieren wendet einen Paradigmenwechsel in der Erzählweise an, bliebt sich jedoch in der Handlung treu. GENIAL! Wenn Band 11 erscheint will ich dazu näher ins Detail gehn, hab gerade schwer die Befürchtung, ich könnte versehentlich spoilern. Ich muss an dieser Stelle noch einmal (SCHON WIEDER) die Bände 5+6 erwähnen. Jetzt mit deutlich mehr Bänden auf dem Buckel, zeigt Frieren wie sehr die Serie von Kontrasten geprägt ist, man es aber leicht überlesen kann wenn man zu forsch oder lassig an die Serie geht. Das liegt nicht zuletzt an ambitionierten Textpassagen, denen man viel Aufmerksamkeit schenken sollte (Togashi Fans wissen was ich meine). Ich persönlich fühle mich aktuell von der Serie als Gewohnheitstier ertappt, obwohl ich eigentlich von mir behaupte das Gegenteil zu sein. Wenn ich jedoch auf meine innere Stimme höre, verlange ich nach Monotonie und verdödeln von Zeit wenn ich Frieren am Wickel habe. ICH DARF IN MEINEM LEBEN KEINE ZEIT VERDODELN! Das wird wahrscheinlich der Grund sein, warum ich im Fall Frieren so hinterher bin das genau hier zu wollen. Ein kleiner eskapistischer Ausritt via Manga, das liefert Frieren auch mit den Bänden 8-10 par excellence. Wollt ihr eigentlich wissen wie es inhaltlich aussieht? OK! Es geht weiter nach Norden und es gibt Bier! Bier, wär ich ein Charakter in Frieren, so würde ich wohl heißen. Und dann gibt es noch eine Zwiebel. Aber dazu muss wie gesagt Band 11 erscheinen, bis ich auf die Zwiebel naher eingehe.
Eine Frage zum Abschluss Wie bedeutsam schätzt ihr Ambivalenz als Stilmittel in Frieren ein und wo kommt es eurer Meinung nach am offensichtlichsten vor? Das ist nämlich aktuell mein intensivster Gedanke wenn ich mich mit Frieren beschäftige. Und es gibt auch noch einen anderen Gedanken, aber dazu muss Band 11 erschienen sein. Siehe vorletzter Absatz
HA! Der letzte gerettete Guide, und auch gleichzeitig der Guide mit dem ich mich 2024 noch am intensivsten beschäftigen werde, denn My Home Hero läuft noch ne ganze Weile und die Geschichte, die um Familie Tosu erzählt wird hat mich so gepackt, dass ich nach jedem Band wild spekuliere was wohl als nächstes passieren könnte (ich lag nie richtig). Supereasy zusammengefasst sind da Papa, Mama und Töchterchen. Und alle hamse ein Problem. Und aus diesem Problem wird ein Netzwerk aus Lügen, Intrigen und Kopf ab. Bei My Home Hero wusste ich nach ein paar Kapiteln, dass ich diese Serie bis zum letzten Kapitel suchten werde.
Vorschusslorbeeren. GRRRR. Wie ich das hasse.
Aber. Es wurden im ersten Abschnitt bereits so viele Punkte als Satzzeichen verteilt, dass man ruhig mal eine Ausnahme machen kann. Seinen ist ja sowieso immer eine Ausnahme (boar, wie ich mir alles immer zurechtbiege). „Ich lese ja keine Seinen Manga.“ Den Satz haben wir doch alle schon mal gehört, oder? ICH LIEBE SEINEN, und ich bin bzw. war echt ausgehungert.
Ich geb zu, My Home Hero war für mich eher eine Kombination aus Frustkauf um die Wartezeit auf eine andere Serie zu verkürzen und Stimmen, die der Serie keine guten Chancen auf dem dt. Markt einräumen. Zu lang (aktuell 17 Bände in Japan, Band 17 ist im Februar 22 erschienen), zu unklar ob die Spannung gehalten werden kann, die Zeichnungen sind nicht besonders gut und die Charaktere benehmen sich komisch. Wenn ich so etwas kritisches lese, gerade im Seinen Bereich, schrillt mein Unfugsensor, dann muss ich ran!
Und richtig.
Schon nach 50 Seiten hab ich mir die Frage gestellt, ob wir wirklich dieselbe Serie gelesen haben. Der Aufbau der Serie ist genau was ich von Seinen erwarte. Irgendwie hässlich. Es ist aber diese bestimmte Seinen Hässlichkeit die ich brauche, weil sie so unglaublich schön ist (1000 Hideo Rotznasen und schwurbel Emois an dieser Stelle und Grüße an Swampi). Normale Menschen, aber eben so leicht abstrahiert. Normale Probleme, naja bis auf die Leiche im Kofferraum und Geschwafel. Geschwafel? Geschwafel. Geschwafel und Verstrickung, das treibt ganz langsam voran was unausweichlich w… tja, keine Ahnung, bin ja selbst erst eingestiegen und kenne die Serie nur grob. Ich weiß doch auch nicht, warum ich mich gleich bei Band 1 hinreißen lasse so in die Tasten zu hauen. Und ich weiß auch nicht wie das Über 17 Bände aussehen soll, aber da es 17 Bände gibt, wird die Serie schon nicht nach vergammelten Fleisch müffeln was man so provisorisch in der Badewanne gekocht hat.
Halbwegs spoilerfreie Zusammenfassung: Yakuza will Knete, Knete hat der Opi denn Opi hat gute Firma. Enkelin hat ersten Freund, Freund ist Yakuza, Yakuza prügelt Enkelin. Papi greift ein und brauch Hilfe von Mami… und dann wird alles ganz seltsam. Die Zusammenfassung bezieht sich auf gerade einmal etwas über 50 Seiten! Ein toller erzählerische Kniff, die Serie gaukelt einem vor langsam zu sein, eskaliert aber zügig. Durch Band 1 ziehen sich aber grundsätzlich eher leisere Tone, trotz der vielen Elemente von Gourmet und Gartenarbeit Manga. Egal wie man es dreht und wendet, My Home Hero ist nicht die Welt, in die man sich flüchten möchte, es ist eher die Welt, in der man Gott sei Dank nicht steckt, sondern einfach nur beobachten kann. Ich fang heute Band 2 an und werd den Guide länger betreuen. Wenn sich schon ein Verlag traut so eine Serie zu veröffentlichen, dann will ich auch wissen wie das über die Bühne gebracht wird.
Warten auf Band 3 Ich könnt langsam Band 3 vertragen, denn nach Kochrezepten und Gartenarbeit will ich endlich wissen, ob sich dieser fiese Gestank endlich aus der Wohnung verzogen hat. Einziger naja, Minuspunkt bisher sind die zu langgezogenen Folterszenen, das muss für mich nicht sein, aberrrrrrr: Ich weiß was ihr für schlimme Finger seid, und dass ihr immer heimlich Takashi Mike auf Video (das ist dieses Emoji, was ihr nie nehmt [I) guckt. Apropos auf Video, ich frag mich, ob die aktuellen Nebencharaktere Bestandteil der Serie bleiben, oder nur ne Momentaufnahme sind. Wenn sie weiter dabei bleiben, hoffe ich auf mehr peinliche Dad Szenen und dass Mutti mehr zu einer Manga gewordenen Inge Meysel wird.
Liest du noch immer diese Serie… in der nur gelabert wird? Ja. Und Mami und Papi entwickeln sich als Charaktere prächtig. Ich glaube, als nächstes wird Tochter charakterlich ausgebaut, also könnte ich mir vorstellen. Normale Menschen mit normalen Berufen und normalen Leben kommen in extreme Situationen, in denen es nur noch nach vorn gehen kann. Ein Fehltritt und das Konstrukt bricht in sich zusammen. So würde ich Band 3 kompakt beschreiben. Mit Band 3 setzt auch dieses „ach nee guck, aber wenn jetzt das und das passiert“ ein.
eMails sind die Schattenwährung und Kasen bleibt mein Favorit im Spiel der Spinne Wir sind nun in Band 4 angekommen und alle, die gestöhnt haben „17 Bände?!“ ihr könnt aufatmen! Vor ein paar Tagen ist der achtzehnte Band in Japan erschienen. Scheint ja jetzt nicht so0oooo ne schlechte Serie zu sein, oder? Es bleibt aber speziell. Ich überleg auch weiterhin, warum die Serie noch immer solche pseudo Geschwafel schlechte Kritik abbekommt, so richtig begründen kann es mir bisher niemand, immer nur „gefällt mir nicht, bla bla, Gechmackssache“. Das reicht mir nicht. Was ich mir vorstellen könnte ist, dass dieser kammerspielartige Doppelfokus (erster zeigt Charaktere, zweiter erklärt Abläufe) schwierig zu verarbeiten ist. Diese Erzählweise kennt man z.B. auch von den Blake & Mortimer Abenteuern, die sind ja erfolgreich, aber eben mitunter auch augenrollend verkannt, weil sehr erwachsen und bieder wirkend.
Oder noch simpler ausgedrückt: Arg konservativ. Erzahlerische Ausreißer passen nicht in den Fluss. Für Experimente bleibt gar keine Zeit, aber die Serie will auch gar nicht experimentieren, denn sie experimentiert schon genug mit ihrer eigenen Kantigkeit. Ein faszinierendes Gebilde. Mal gucken, ob ich Manga Cult erweichen kann extra für mich die Serie auf wöchentlich umzustellen.
Halbzeit Wir nähern uns der Halbzeit und ich bin begeistert wie selten von einer längeren Seinen Serie, My Home Hero übertrifft mit Band 9 meine kühnsten Vorstellungen. Mein gedanklicher Plan, dass die Serie über etliche Bände so rumschippert, mit gut aufgebauten Charakteren, die einen liebevoll alle zwei Monate begleiten, vielleicht mal nem Twist hat sich ietzt zu einem waschechten Yakuza Drama entwickelt, was kaum noch fassbar ist. Für uns Leserschaft gibt es kein Verschnaufen, aber warum sollten wir es besser haben al die Charaktere?
Lest Murakami und guckt Miike Eine schon fast Murakami ähnliche Erzählweise hat sich eingeschlichen und ist plötzlich allgegenwärtig. Wenn man ganz aufmerksam liest, erscheinen schon jetzt Hinweise auf das Ende, aber die Serie hat mich persönlich so oft überrascht, dass ich innerlich keine Prognose mehr für ich abgeben will. Die Serie spoilerfrei zu beschreiben fällt mir wirklich schwer, jeder kleinste Hinweis auf den Fall Tosu könnte einen Teil des Lesevergnügens versauen. Was ich aber mit Fug und Recht sagen kann ist, dass sich aus dem Manga mit Bierdeckelplot ein nie verfilmtes Takashi Mike Drehbuch entwickelt hat. Das is übrigens mein Tipp für alle, die nach dem nächsten Band rumhecheln, lest Murakami und guckt Mike (oder besorgt euch das Buch Agitator – Cinema of Takashi Mike)
kein sanfter Ozean Nee, das ist die Serie nun wirklich nicht! Vielleicht mal, so ganz kurz, aber dann reicht es auch schon wieder und die Serie wird zum Boss und zeigt, dass sie bestimmt wo es langgeht (naja, oder für die fantasielosen unter euch, die Mangaka zeigen wo es lang geht). Als Hauptelement die Leserschaft so einzubinden und zu fesseln, ist ein geniales Hauptelement und zeigt mit welcher Weitsichtigkeit die Serie entwickelt wurde. Ich gebe aber auch zu, dass das auch Leute verschrecken oder verschnupft zurücklassen kann. Die Serie hat nun mal ihren sehr eigenen Kopf. Bei uns im Unfug nennen wir das den Blake & Mortimer Effekt. Ich persönlich muss offen und ehrlich zugeben, dass ich mit keiner meiner Vermutungen von Band zu Band richtig lag. Schonungslos wurden neue Ebenen eröffnet, Charaktere kreiert und zerstört. Mitgerätselt wird aber weiterhin!
Was mir im Verlauf der ersten zehn Bände deutlich aufgefallen ist, die Serie bedient sich eher langsam filmischen Elementen, aber Stück für Stück immer mehr und mehr, es wird auch hin und wieder auf klassische tezukaeske Perspektiven gesetzt um Stimmung zu erzeugen. Gemischt mit Prägnanz in den Dialogen, hat man dann tatsächlich einen Film im Kopf. Vieles aus den ersten neun Bänden bleiben so auch irgendwie immer im Bewusstsein der Leserschaft. OH LOL! Ich hab noch gar nichts über die Tiefe der Charaktere geschrieben. Das muss ich zu Band zehn unbedingt noch loswerden, denn Band zehn lässt aus sowieso schon tiefen Charakteren plötzlich Persönlichkeiten entstehen. Bei allen Spannungsbögen und hin und her und trallala, Band zehn hat in mir ausgelöst was letztmalig 1q84 geschafft hat, als ich mit Aomame und Tengo gefiebert hab. Familie Tosu darf nichts passieren egal wie scharf die Rasierklinge ist auf der sich sich bewegen.
Dieser Guide wird bald mit einem weiteren Post fortgesetzt, Daten zur Serie aktualisiert, in Japan ist die Serie ja bereits bei Band 22.
Der Golden Kamuy Guide war auf Instagram meines Erachtens der erste Guide, der voll ausgeschöpft wurde. Immer sehr nah an den VÖ Terminen orientierte Posts, viel Feedback von Fans die damit die Wertigkeit der Serie unterstrichen haben.
Mir sind gerade kurz vorm Posten 3 Dinge durch den Kopf gegangen.
1) wie lustig es ist, dass Golden Kamuy hier auftaucht, denn hier im Backlistgold wird ja auch nach Gold gesucht 2) wie traurig es ist, dass genau diese Serie hier gelandet ist, eigentlich sollte sie nämlich eher in aller Munde sein (HINNA HINNA) und 3) ich und meine große Klappe, von wegen zwanghaft und regelmäßige Backlistgold Guides, aber zur Entschuldigung gehört auch die Tatsache, dass ich mir jede Serie, die hier auftaucht, noch mal sehr genau unter die Lupe nehme
Golden Kamuy is ein Brocken! Schon bei dem Guide hier werd ich bei Weitem nicht alles unterkriegen was mir im Kopf dazu schwirrt. Golden Kamuy bewirkt nämlich bei mir im zweiten Durchlauf (hatte als erstes die US Ausgabe bis Band 10/11+ oder so gelesen und bin dann raus) was total merkwürdiges. Sie entfaltet sich jetzt erst mal so richtig richtig und nicht zu knapp.
Die Crux Ich will an dieser Stelle kein Wort über Ainu und Geschichte Japans verlieren. Ich denke nämlich, genau da liegt die Crux warum die Serie es auf dem dt. Markt so schwer hat. Die Serie ist sehr komplex. Vieles wird erklärt, sehr gut sogar (!) aber: Die zweite Reihe Konflikte erfordern ein derart tiefes Wissen über spät Meiji und Anbahnung Taisho Era, dass man schon fast frustriert in den Sack hauen möchte. Man liest manchmal gefühlt gebremst, ich kann das schwer beschreiben, weil ich versuche objektiv zu bleiben, aber ich stecke zu tief drin. Versteht ihr? Ich hoffe nicht, denn ich verstehe auch nicht.
Vaterlicher Rat und Amen Ich empfehle ungern wie man eine Serie am besten lesen solite, aber im Fall Golden Kamuy würde ich dazu raten, die Serie erst einmal als ein bodenstandiges Abenteuer anzusehen und laufen lassen. Man kann noch immer zurück und neu starten oder sich tiefere Informationen beschaffen um eine weitere Facette der Serie zu erkennen oder freizulegen. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass genau dieses Element den Geist der Serie ausmacht.
UND DER GEIST IST STARK! Hinzu kommt Humor, der manchmal so nahtlos in Nonsens übergeht dass sich die Serie zeitlos anfühlt wie ein LTB. (MAN EY, solche Komplimente bekommt sonst nur meine Frau)
Tia nun… Den Guide zu beenden, ohne inhaltlich auf die Serie einzugehen oder zusammen zu fassen fallt mir schwer, aber einer muss ja, also:
Z wie Zusammenfassung Sugimoto & Asirpa suchen Gold und essen gern, wenn sie nicht gerade Haut von Straflingen abpausen. Ihre Gegenspieler können nicht so gut abpausen und müssen deswegen andere Wege gehen. Und genau in diesem Moment wird Shiraishi in den Kopf gebissen, Lieutenant Tsurumi läuft eine Flüssigkeit aus dem Kopf und Ushiyama ist mal wieder geil wie 10 Matrosen und muss dringend in ein Bordell. Viele Erklärungen, CHITATAP, HINNA HINNA und OSOMA.
Wär ich Arzt Wär ich Arzt, würde ich euch jede Woche zehr Asirpa Gesichter verschreiben. Habt ihr jetzt verstanden? Also ich schon! Also nicht.
Band 19 Ich bleib Fan und hibbel auf Band 20! Jetz so nach 19 Bänden, muss ich auch sagen, dass mir das Erzahlkonzept am besten gefallt. Klar is alles spannend, es bleibt aber auch punktuell sehr lustig aberrrrrrr, die Spannung um so ein Geheimnis zu knüpfen kann immer schnell schief gehn, in Golden Kamuy jedoch ist DAS genau der Bossmove.
Band 20 Shiraishijaulen weil es hier im Guide schon länger kein Update gab Das hat auch seinen Grund, denn egal was ich in die Tasten haue, es sind immer so gravierende Spoiler mit an Bord, dass ich euch den ganzen Spaß versauen würde. Aber wo sind wir denn eigentlich? Band 20! Letztes Drittel bricht an, und Band 20 ist meiner Meinung nach der bisher beste Band der Serie, aus folgenden Gründen..
Die Story ist mittlerweile so komplex, dass es von aussen wirkt als würde man nie durchsteigen, aber Gegenteil is angesagt, man versteht alles. Die Kombination aus ernster Handlung und Klamauk-Pointen und ab und deftige Action als Anker machen jeden Band zu purem Vergnügen. Und obwohl man es nicht machen müsste, macht man es trotzdem: EINEN ALTEN BAND AUS DEM REGAL POPELN! Nur um zu gucken ob man das wirklich gelesen hat. JA, das ist tatsächlich alles passiert denk ich mir dann immer.
Die brilliante redaktionelle Betreuung bekommt mit Band 20 auch noch einmal einen Schub, ich müsste eigentlich Superlative verteilen, aber ich sträub mich. Vor uns liegen ja noch ein paar Bände, und man kann nie wissen wieviel Shiraishi auf Redaktionen abfärbt. Ich geh aber noch mal schwurbelig genauer drauf ein was für mich in diesem Fall „brilliante redaktionelle Betreuung“ heißt. Im Gegensatz zur US Version (die auch sehr sehr gut ist), versteht es Manga Cult in bestimmten Kapiteln und bestimmten Szenen die Töne so zu reduzieren, dass Inhalte Zwischen den Zeilen zum Vorschein kommen. In Band 20 finde ich es in einem Kapitel bisher am gelungensten. Keine Schnörkel, sondern eine gewissen Bescheidenheit fangt den Geist der Serie ein. Band 21 liegt geladen vor mir, wenn Unfug Baby es zulaßt werd ich diesen Band kommenden Sonntag im Wintergarten zubereiten.
Eierlegende Wollmilchsau, aber vegan! Das ist Golden Kamuy Band 21. Ich wusste zwar schon ungefähr was mich erwarten wird, aber diese Seiten haben dann doch noch mal alles übertroffen was ich erwartet hab. Der Band bleibt sich treu, man verfolgt fast schon spielerisch den Klamauk, den so lieb gewordene Charaktere in Shögekijo Manier darbieten und plötzlich wird der Handlungsfaden so ernst voran getrieben und Strange beendet, dass es einem schier Tränen in die Augen jagd. Ich würd auch sagen, dass genau dieser Band einen Grundstein für die nachsten 10 Bande legt, denn er hat plötzlich völlig neue Optionen erschaffen, ganz zu schweigen von einer neuen Vielschichtigkeit der Charaktere. Sichtweisen verändern sich ja gern in Golden Kamuy, aber kombiniert mit charakterlichen Tiefenspiel, wird aus sehr gut ein einfach unglaublich genial, bis zur letzten Seite (jetzt hätte ich euch beinahe einen Vollspoiler verklickert).
Zerrissenheit – Haben wir eigentlich den selben Band gelesen? Das wird jetzt im letzten Drittel von Golden Kamuy immer häufiger Thema, besonders in Band 23. Bei aller Schatzsucherei, Abenteuer, Action, Drama und Nonsens, die Zerrissenheit, die die Serie zeigt wird nie thematisiert. Jedenfalls hab ich nie so wirklich was drüber gelesen, weder hier noch sonst wo. Schon vor ein paar Bänden ist mir aufgefallen, dass die Serie sich zu einem Rückspiegel entwickelt. Golden Kamuy zeigt sehr real die Zerrissenheit Japans in spät Meiji. Ein ziemlich großer Wendepunkt ist ein realtiv kleiner Dialog in einem Vorband. Es wäre m.E. kein echter Spoiler, wenn ich euch das hier erklare, aber ich will mal lieber nix riskieren. Für alle die ein Knochen wollen, achtet mal auf Koito, er steht wie ein Sinnbild dafür.
Ich finde beachtlich was und wie die Serie Inhalte transportiert. Ständig neue Details oder Anspielungen, aber nur selten plakativ, dieses Element ist dem Nonsens und Klamauk vorbehalten . Gleichzeitig macht es die Serie aber auch zu einem Berg den man ers ma erklimmen muss. Was viellicht für den Aufstieg hilft: Spät Meiji beendet quasi das „alte“ Japan. In Golden Kamuy wird das sehr ausgefeilt dargestellt, fast schon wie ein Stück Handwerk, ein besonderes Stück, es zeigt die Zerrissenheit Japans in Spät Meiji.
Der Guide wurde auf Instagram nicht beendet und wird hier auf Unfug Blog weitergeführt. Die Serie läuft in Deutschland ja noch ein gutes Jahr. Ebenso, liefere ich euch noch die Kontraste nach von denen ich immer in meinen Golden Kamuy Monologen blubbere.
Und der nächste gerettete Guide, unser Fan Liebling YAIBA! Ein typischer Unfug Titel den ich euch schnell skizzieren kann. Yaiba ist ein kleiner Junge, der in die Fußstapfen seines Samurai Vater treten will, leider ist Vattern ein Hallodri und ach du je mi ne eine zweite von Fantasy geprägte Storyline über verzauberte Schwerter und Dämonen beginnt. Das alles in dynamisch schmissig gezeichnet, mit Charakteren auf Augenhöhe und irrer Wortgewalt für einen Comedy Manga spült Yaiba automatisch in jedes Regal (also Regale, die vom Unfug bespült werden, ansonsten scheint die Serie nämlich kein großer Knaller zu sein ). Ich glaub, für Aussenstehende ist dieser Kampf Tokyo Revengers vs. Yaiba aber nicht nachvollziehbar. Ihr müsst euch vorstellen, dass in diesem Kampf wirklich Welten aufeinander treffen. Eine Serie die mit einer der besten Manga Werbekampagnen in Deutschland so dermaßen gepusht wurde, dass sie sehr wohl mit Dragon Ball, Naruto und One Piece in einem Atemzug aussprechen kann vs. Yaiba, nix weiter.
Puuuuuh, was war das denn bitte für ein Herzschlagfinale 2022?
Yaiba Vol. 01 bei uns in der Torstrasse auf Platz 2 der Manga VÖs 2022, vor Yaiba nur die Tokyo Revengers Vol. 01 (war ja irgendwie klar), inkl. Photofinish, Revengers und Yaiba trennten am 31.12. nur 8(!) verkaufte Bände.
Aber warum taucht Yaiba jetzt hier auf… wenn es so gut lauft? Es scheint so, als brummt der Bär nur bei uns, ansonsten scheint Yaiba im Lande eher noch immer unter dem Radar zu schwirren. Was könnte passiert sein? Da kann man nur spekulieren, vielleicht hätte dem Titel eine gemeinsame Kampagne mit Conan 100 gut getan (meine persönliche Meinung) aber es ist wie es ist, hier und jetzt muss gesagt werden was Yaiba zum puren Backlistgold macht.
Was ich immer wieder im Laden gehört hab und womit ich auch 100% mitgehe: Yaiba ist soooo ausgewogen. Dieses Ausgewogen, denke ich, läßt sich am besten so beschreiben, dass die Serie trotz ihres manchmal dusseligen Humors, Nonsens und dem ganzen Chaos einfach elegant bleibt. Gerade in den ersten drei Bänden bekommt man manchmal so ein Gefühl als lese man eine gezeichnete Mischung aus einem Bunraku und Shögekijo Stück. Dann muss man aber auch wieder diese Meinung teilweise überdenken, denn durch die Dynamik sind die Charaktere alles andere als Puppen oder Laien. Augen und Hirn spielen beim Lesen das Yaibaspiel mit, der Lesefluss ist unglaublich und das ganze Konstrukt bricht immer irgendwie und fügt sich wieder zusammen, oder nee, es wippt im Takt, ich glaub, das beschreibt es noch viel besser.
Ein Punkt den ich persönlich aber besonders schätze: Während andere spät Showa / früh Heisei Manga in manchen Punkten nicht mehr so ganz bei allen Leserschichten funktionieren, oder auch Fassungslosigkeit oder en gequältes „SO war das halt früher“ zurücklassen spielt Yaiba groß auf. Yaiba verzeiht man Dusseligkeiten, Yaiba könnte auch Yaiba & Sayaka heißen, oder Yaiba Sayaka und Quaki, oder ganz anders.
Ich leg mich fest und red Klartext: Yaiba war für mich DIE 2022 Entdeckung, ich werde jeden Band genießen. Üüüüüübrigens, wie Yaiba Begeisterung aussieht kann man bei @dillection sehr schön sehen
Den Yaiba Guide wollte ich eigentlich auf Eis legen, aber ich finde, jetzt im Winter, wenn alles so grau in grau mal wieder jeden Tag versaut und jeder Montag sich schwerer und schwerer anfühlt, könnte ich doch Yaiba noch mal von vorn anfangen… mal gucken (jaja, ich mach es)
Jetzt wird es ernst! Ich hab angefangen die Backlist Gold Guides von Instagram zu retten (was übrigens nicht einfach war) und hier noch einmal zu posten bzw. zu speichern, denn in jedem Guide steckt einfach so viel Arbeit und jeder Guide hatte für so schöne Momente gesorgt, dass es schlichtweg schade wäre, sie nicht zu retten.
Was mir aber beim Retten der Guides aufgefallen ist: Diese gaaaaaaanz bestimmte Dynamik lässt sich einfach nicht retten oder übertragen (beim Blue Giant Supreme Guide merkt man es am deutlichsten, denn am Ende gebe ich das Wort an Marie). Und was natürlich noch schrecklicher ist, die Kommentare sind ebenfalls futsch. Ich hab mir jetzt also überlegt, jeder Guide wird eine Einleitung bekommen. Das erscheint mir am sinnvollsten, auch wenn es sich irgendwie komisch anfühlt. So hart wie es klingt, seht die gesicherten Guides am besten als nicht 100%tig gesichertes Zeitdokument.
Meine Güte ist das kompliziert, aber irgendwie auch ein wunderbarer Kontrast zur Serie, die uns 2020 (zu dunkelsten Lockdown Zeiten) so wunderbar unterhalten hat. Das lag nicht einfach nur an Dai, dem Hauptcharakter, der nach Deutschland kommt um Jazz Star zu werden, sondern an den vielen Geschichten drum herum, nicht zuletzt der Einladung von Uke und Nilz, die 2020 den Kissa21 Podcast betreuten. OH GOTT ey, in der fünften Episode war ich zu Gast und spreche mit den beiden über BGS, da war die Serie noch so knalle neu, dass ich mich quasi immer beim Namen verhauen habe. Zeitgleich entstand auch der Running Gag, Uke von BGS zu überzeugen. Ist bis heute übrigens nicht gelungen! Jetzt so mit ein wenig Abstand kann ich das aber auch irgendwie verstehen, denn BGS erzählt nicht einfach nur eine Geschichte mit all ihren Facetten, BGS zeigt gezeichnete Musik! Diese Serie entfaltet sich erst, wenn du dich auf dieses spezielle Element einläßt.
Die fünfte Folge Kissa21, mit Nilz, Uke und mir
Blue Giant Supreme Guide Soll ich den Klappentext aufsagen? Das wär nämlich dann das einzige, was ich in Punkto Blue Giant Supreme noch nicht gemacht hab. Mit kaum einer anderen Serie hab ich mein Umfeld weicher gekocht als damit.
Aber wo isse nu hin? Wir hatten doch so viel Spaß und zeitweise hängte die Serie so manch Topseller bei uns ab. Das ist einfach das Phänomen der Backlist, kaum ein Titel, der nicht Bestseller ist hat früher oder später nicht damit zu kämpfen.
Schade Wir haben doch so einzigartige Chataktere und Charaktere die immer stärker werden, und sehr wandlungsfähig sind. Nur kleinere Handlungsfäden nebenbei, man kann also voll auf Fokus gehn.
Beobachten, mitfiebern und genießen Also wie Jazz eben funktioniert. Und wenn du kein Jazz magst, dann denk einfach an deine Lieblingssongs, der Manga transportiert nämlich sehr gut mehr als „nur“ Jazz. Man hört ja nicht was gezeichnet wurde, aber man kann es fühlen, dazu muss man nur eigene Empfindungen abstrahieren. Die Serie reift von Band zu Band. Ich gebe aber auch zu, dass es kompliziert ist, diesem Gebilde zu folgen. Wer sich nicht abschrecken lässt, bekommt aber viel geboten. Wenn es mal nicht casual sein soll und eine Herausforderung gesucht wird, ja, dann spielt Blue Giant Supreme mit jedem Kapitel groß auf!
Herausforderungen Und Herausforderungen sind doch genau DAS, was wir manchmal wollen, oder gar brauchen. Gefordert werden und spitzenmäßig kulturelle Bezüge, unverdeckt wie verdeckt zu entschlüsseln muss einfach mal sein. Persönliche Empfehlung: Immer an die Songs denken, die dich persönlich berührt haben, mit Lesegeschwindigkeit spielen, genießen. (so sieht übrigens die japanische Version aus)
Skip skap skibidi bong usw. Legt euch diesen Titel auf persönliche Art und Weise zu Backlistgold frei, oder versucht es wenigstens einmal. Zur Not könnt ihr euch noch immer mit Till oder Uke zusammentun und mich aus der Stadt jagen. (Carlsen veröffentlicht übrigens auch das Prequel, Blue Giant)
Irgendwann endet jeder Song Aber wie das mit manchen Songs so ist, kann man andere leicht anstecken. HA! Anstecken, guter Ubergang zu Blue Giant Supreme und wie der Manga mir persönlich die Pandemiezeit verjazzt hat. Kaum eine andere Serie der letzten Jahre schlug bei mir so ein wie Blue Giant Supreme und ich bin superhappy, dass Carlsen das Werk nicht chronologisch, sondern verkehrt herum veroffentlicht hat, also erst Supreme, und dann Blue Giant und ich hoffe auf Blue Giant Explorer. Lasst mich da nicht hängen!
2020 ey, es kommt mir vor als wäre das 100 Jahre her. Ich kam aus Japan zurück, mitten rein in den Lockdown, eine völlig surreale Situation und iedes Futzelchen Freude konnte man gut gebrauchen. Man schlingerte nur so rum und musste sich an eine völlig neue Welt gewöhnen. Plötzlich gab es da diese Serie, die wie dein neues Lieblingsalbum funktioniert (egal welche Musikrichtung), die uns eine Mischung aus Slice of Life und Musikmanga auf einem völlig neuen Niveau präsentierte, ernst und aber auch flappsig, gefühlt wie ein Bühnenstück. Ein Buhnenstück, was mich anspornte Uke von Jazz zu überzeugen (letzteres hat nicht geklappt). Die Serie sorgte ebenfalls dafür, dass diese Guide Kategorie ins Leben gerufen wurde und, dass plötzlich eine ganz neue Schnittmenge an Stammkundschaft entstand. Voll infiziert sozusagen.
Wie die Überschrift aber schon verrät, wird dies hier der vorläufig letzte Blue Giant Post. Die Serie ist ein fester Bestandteil im Sortiment, sie hat verbunden und viel Freude geschenkt. Letzte Amtshandlung: Ich stecke @mangaaufklo an. Die is quasi das Vorzeigebild von jemandem, der sich für Blue Giant Supreme interessiert, die Nase tropft schon, aber sie niest noch nicht. NOCH NICHT, aber bald!
Ich bin so ein krasser Lügner. Hatte ich nicht im letzten Post davon gesprochen, dass hier nix mehr reinkommt? Ich bin so ein krasser Lügner. Klar geht es hier weiter, denn nach Blue Giant Supreme folgt Blue Giant (und hoffentlich irgendwann auch Blue Giant Explorer). Hm, eigentlich komisch. Müsste es nicht eigentlich der Reihenfolge nach; Blue Giant und dann Supreme sein? Eigentlich ja, aber wäre Carlsen Manga so an die Reihe gegangen, ware alles nur furchtbar gefloppt, da bin ich mir zu 100% sicher. Sein wir mal ehrlich, so komplett und durchdacht wie BGS ist, ist BG eben nicht. Allein die Tatsache, dass die Darstellung von gezeichneter Musik (quasi das Kernstück von BGS) in BG noch in Entwicklung ist, macht BG nur so halbgut. Die eher krisselige Art der Erzählweise gibt ebenfalls Punktabzug.
Wird das jetzt hier ein Meckerpost? NEIN! Denn eben genau mit der Art der Veröffentlichung zeigt Carlsen wo der Frosch die Locken hat. Top Serie als Erst VÖ, Prequel als Autoren und Backlistpflege. Genau so erschließt man Publikum! Casual Schichten können easy wieder aussteigen und bekommen das Filet, deep read Otakus und alle die kleben geblieben sind, können sich über eine künstlerische Entwicklung par excellence ergötzen und noch mal drauf hinjappeln endlich ein re-read zu starten, wenn Anfang 2024 der Blue Giant Abschlussband ausgeliefert wird. Da jetzt Sauregurkenzeit angesagt ist, der nächste BG Band erscheint ja erst im September, hätte ich gern von DIR Input zu Blue Giant und Supreme. Schreib, poste, markier uns und Carlsen Manga. Wenn du ganz mutig bist, dann lass zu, dass wir deinen Post hier in unseren Guide einfügen können (das muss in deinen Instagram Einstellungen aktiviert werden). Ich bin auf alle Sichtweisen gespannt!
Auf was ich Abschließend noch einmal eingehen will ist die Carlsen Manga Veröffentlichungspolitik. Carlsen hatte sich damals ja dazu entschlossen die Serie nicht chronologisch zu veröffentlichen. Sie starteten Mit Blue Giant Supreme und veröffentlichten erst später das Prequel, Blue Giant. Gewagt, aber ich finde genau diese Move ziemlich gelungen! Niemand ausser echte Kenner hätten Blue Giant durchgehalten. Das Prequel ist nicht so stark erzählt, bei Weitem nicht so entwickelt gut durchgezeichnet und irgendwie ist anfangs noch völlig unklar wohin das Werk eigentlich gehen will. Im Nachhinein betrachtet, quasi unter Manga evolutionionären Sichtweisen ist die Serie aber dennoch reizvoll. Man bekommt eine sehr starke Entwicklung geboten. Für mich im Fall vom Gesamtwerk Blue Giant (Supreme, und hoffentlich auch bald Blue Giant Explorer, der dritten Blue Giant Serie) persönlich sehr wichtig, denn ich finde das Werk einzigartig (auf dem deutschen Markt).
Tja, wie und ob es hier noch mal weitergeht muss ich sehn. Blue Giant wurde diesen Monat abgeschlossen und ich würde gern einen re-read anstimmen, aber aktuell bin ich sehr ausgelastet. Einfach nur lesen… ihr kennt mich, das mach nicht, ich will genießen.
Kanarienvogelmanga – next big thing! Ich hab mir vor Weihnachten, mehr so aus Frustfaktor „Gestatten, ich bin’s, Isoji! Vol. 01“ gekauft und ehrlich gesagt 0,0 Erwartungen gehab. So Tiermanga ey, jaja, immer sweet und man kann sich immer total mit jedem Hund und jeder Katze identifizieren, die zum ersten Mal Sache X in der Wohnung entdeckt. Aber ein Sittich? Wer von euch kann sich in einen Sittich fühlen? Vogelwitz bidde jetz hier rein!
Auf jeden Fall, finde ich den ersten Band mehr als nur putzig, denn nüchtern betrachtet beinhaltet Isoji genau die Elemente, die meiner Meinung nach Manga erfolgreich machen. Kontraste! Es sind genau diese Kontraste wie in Isoji, die die eigentliche Geschichte kurz zweitrangig machen, denn man muss erst einmal jede Facette des Bandes begutachten.
Dann wird aus dem Kanarienvogelmanga plötzlich eine humorvolle Geschichte, mit sich ergänzenden Charakteren, die immer wieder wandelbar agieren. Es wird immer wieder drauf geachtet, dass der Manga nicht zu einem typischen 2er talking Heads Mist verkommt, Abstraktionen sind nicht wahllos eingeklatscht sondern gut pointiert.
Es wirkt immer leicht als hätte sich die Mangaka an Avantgarde Stücken orientiert, um einen ganz speziellen Bruch zu inszenieren.
Genug Geschwafel! Es ist eine gute Komödie und Komödien umsetzen, Spaß erzeugen, andere zum Lachen zu bringen, ist glaub ich mit das schwerste was man man sich antun kann, denn Humorgräben lauern überall und Bitterkeit zu einer Schattenwährung geworden.
Ich bin gespannt wie es in Band 2 weitergeht. So richtig vorstellen, kann ich mir noch nix.
ie meisten haben es ja live auf Instagram mitbekommen, dass Instagram die Schnittstelle Guides zum 15.12. abgeschafft hat. Ich weiß ich weiß, niemand hat das wirklich genutzt, wir aber eben schon, und zwar sehr gern und erfolgreich.
Serien langfristig betreuen, verschiedene Blicke drauf werfen, Meinungen sogar mal revidieren, das waren unsere Guides.
Jetzt ist Guides aber Geschichte. Muss man durch. Der Plan wie es mit den Guides weitergeht ist folgender: Hier.
Ich muss aber erst mal genauer unter die Lupe nehmen, wie man das am übersichtlichsten anstellt.
Für alle, die unsere Backlist Gold Guides bisher nicht kannten: Wir haben dort immer wieder Serien langfristig unter die Lupe genommen, damit diese eben nicht aus dem Fokus verschwinden, denn machen wir uns nichts vor, der Comicmarkt ist schnell, der Mangamarkt ist jedoch noch mal um zig Gänge schneller.