US Comics

Überarbeitete Fassung: Comic Künstler Ed Piskor: Selbstmord mit 41 Jahren

Der Comiczeichner Ed Piskor, vor allem bekannt für seine erfolgreiche „Hip Hop Family Tree“ Graphic Novel Reihe, „American Splendor“ sowie „X-Men: Grand Design“ (und außerdem auch als Co-Moderator der YouTube-Talkshow „Cartoonist Kayfabe“), ist am Montag verstorben, wie nun seine Familie bekannt gab. Er wurde nur 41 Jahre alt.

„It is with the most broken heart that I share my big brother, Ed, has passed away today“, verkündete seine Schwester Justine auf Facebook. „Please just keep our family in your prayers as this is the hardest thing we’ve ever had to go through.“

Piskors Todesursache wurde hierbei nicht veröffentlicht. Doch vor seinem Tod veröffentlichte er etwas, das einem Abschiedsbrief ähnelte, in dem er Anschuldigungen wegen unangemessenen sexuellen Verhaltens, die erst eine Woche zuvor öffentlich geworden waren, ansprach – und zurückwies.

Am 24. März unterstellte die 21-jährige Künstlerin Molly Dwyer das Piskor versucht hätte, sie zu verführen, als sie 17 Jahre alt war, und nannte ihn „a creep.“. Als Beweis veröffentlichte sie Screenshots von Texten zwischen ihr und Piskor aus dem Jahr 2020, darunter eine mit dem Textfragment: „Are you 17 or 18? Imma be so mad if you say 17 because this crushes me at that age..“

Am Montagmorgen schrieb Piskor in seinem Facebook-Post: „I’m helpless against a mob of this magnitude. Please share my side of things. Sayonara,“, inklusive eines Links zu einer Art Abschiedsbrief, der sich direkt an eine Reihe von Personen richtet, die Piskor nahe stehen.

Er spricht auch Menschen an, die ihn kritisiert haben, darunter die oben genannte Frau. In dieser Notiz sagte er, die Texte zwischen ihm und Dwyer, die sie online geteilt habe, were taken out of context. Er bestritt, dass er ihr gegenüber Annäherungsversuche gemacht hätte, und sagte, er sei „dumm“ gewesen, mit ihr überhaupt gesprochen zu haben, nachdem er herausgefunden hatte, wie alt sie tatsächlich sei, was er zum Teil auf die Einsamkeit während des COVID-19-Lockdowns zurückführte.

„I promise my innocence,“, schreibt er weiter. Piskor bestritt auch Wrights Anschuldigungen rundweg, bezeichnete ihre Handlungen als „border criminal“ und fügte hinzu, dass seine Familie seiner Meinung nach eine Zivilklage gegen sie einreichen sollte.

In seiner letzten Botschaft äußerte er auch seine Verzweiflung über die Auswirkungen der Anschuldigungen auf seine Karriere als Künstler und schrieb: „Now it’s all gone. Art show evaporated. Was about to sign a $75k deal for Switchblade Shorties with Abrams, Cartoonist Kayfabe ends with Jimmy’s ‘shocking revelations’ statement (those words hurt).“

„I was murdered by Internet bullies,“, schrieb Piskor. „Massive amounts of them. Some of you out there absolutely contributed to my death as you were entertaining yourself with gossip. I wasn’t AI. I was a real human being. You chipped little bits of my self esteem away all week until I was vaporized..“

Er fügte hinzu, dass er hoffe, dass sein Tod „makes people think twice when joining an internet feeding frenzy.“.

Zu den Comic-Künstler-Kollegen, die kondolierten, gehören unter anderem Rob Liefeld, Evan Dorkin, Mark Millar, Bill Sienkiewicz, Klaus Janson, J.H. Williams III, J. Scott Campbell, Patch Zircher und andere.

Selbstbildnis des Künstlers / c) Fantagraphics

Piskor in der US wikipedia

Piskor in der GCD

„The Beat“ zur Kontroverse um Piskors Verhalten (mit aufschlußreichen Leser-Kommentaren)

Original-Beitrag The Wrap

Edward R. Piskor, Jr.

28. Juli 1982 – 1. April 2024

Dies ist eine überarbeitete / aktualisierte Version des Beitrags von gestern (Danke für die Verbesserungs-Hinweise an Filip von Reprodukt)