Das wohl deutscheste aller Mangagefühle auf Erden scheint zu sein, noch vor Veröffentlichung zu wissen was gut ist und was nicht. Im Fall von Manga Issho ist mir das mal wieder so richtig richtig aufgefallen. Fröhlich verdienter Hype bekommt durch klassische Besserwisserei einen faden Beigeschmack. So lasset mich meinen ursprünglichen Blogbeitrag in die Tonne kloppen und noch einmal in die Tasten hauen. Amen!
Klar, hätte ich auch lassen können. Mitjubeln und die Misanthropen muten ist ja eh immer der bessere Weg, oder? Im Fall Manga Issho würde man so aber ganz besondere Arbeiten schmälern, jeder konstruktive Text zählt bei einem solchen Gebilde wie…
MANGA ISSHO

Gebilde. Unterm Strich ist es ja einfach „NUR“ ein Magazin. Moment ma! Ist das nicht genau DAS, wonach so viele Fans in den letzten Jahren gerufen und gelechzt haben? Ja, aber aber aber. Nee nee nee. Früher is over. Banzai und Daisuki sitzen entweder im Knast oder haben Familie gegründet, was ja unterm Strich auf das Gleiche rauskommt.
Zeit für was ganz neues, Zeit für
MANGA ISSHO
Man, ich sollte in die Werbung gehn, und dann nur so 90s Werbeslogans raushaun, zurücklehnen und stinkreich werden. So witzig wie das klingt, so schön kann man das auch als Beispiel für eine gewisse Parallelität wahrnehmen. 90s Werbeslogans würden heute nicht mehr funktionieren, (Manga-)Periodika wie früher würde (wahrscheinlich auch) nicht mehr funktionieren.
Das Andere suchen und vor allem finden ist essenziell. Das gilt für Verlage, ebenso für Fans und sowieso für alle kunstschaffenden Personen. Kurzsichtigkeit in Kunst oder Kultur war noch nie ein guter Lehrmeister. Hinzu kommt ein sehr dynamischer, und oft auch schnelllebiger Markt. Eine Medaille mit deutlich mehr als nur zwei Seiten.
Ein Verlag hat gesucht, ein Verlag hat gefunden und sich mit anderen europäischen Verlagen zusammengetan. Am Ende wurden fast 20 Leute an Bord geholt und ein Magazin erschaffen.
Manga Issho

Teufel noch eins, da hab ich doch glatt meinen Signature Move gefunden (die Abbildung im Hintergrund ist übrigens aus Kenshiro! von Sisawa Miran
Und YES, es ist wirklich Magazin wie es sein muss. Und sogar noch ein bisschen mehr, denn Werbung Magazin hält sich im Magazin dezent im Hintergrund auf. Nichts wirkt wie „naja, hamse allet via Anzeigen finanziert“.
Die Serien bzw. Beiträge sind alle ziemlich handverlesen. Es wirkt, als wollte man sich keine Blöße geben und Schema F vermeiden, was heißt: Ein – zwei Kracher und die Lücken dann mit dem an die Wand geklatschten füllen.
Nee. Das Rumtesten in Manga Issho funktioniert anders. Ich glaube, Ergebnisse dieser Komponente werden wir erst viel später sehen. Und mal unter uns, an der redaktionellen Betreuung des Magazins sitzen keine dressierten Affen. Das merkt man schon an der Wahl des Covers.
Gin Zarbos Scarecrow als Cover Feature macht ebenfalls Sinn, da gibt es eine große Basis und für mich war es dann auch endlich Premiere von ihr etwas zu lesen (war bisher einfach nie wirklich in meinem Fokus). Genau so muss es funktionieren! Dahin wo es noch nie war, da musste rein.
Einen echten liebsten Beitrag hab ich übrigens nicht, da freu ich mich einfach zu sehr über das ganze Magazin. Ich muss aber zugeben, das Scarecrow Kapitel ist sehr leicht zugänglich, ein Pluspunkt, aber alles andere wäre auch verwunderlich, denn Das Geheimnis von Scarecrow läuft ja schon seit einigen Jahren. Den ersten Band der Ultra Edition hab ich mir übrigens genau in diesem Moment bestellt.
Rein zeichnerisch hauen alle auf die Kacke! Euromanga-Schaulaufen.















Und hier, ebenfalls heiß diskutiert, Dominik Jell, der mit Mortalis bei Carlsen debütierte und noch ne zweite Runde mit seiner vierbändigen Serie Crossing Borders nachlegte ist ebenfalls dabei. Ja nun, was dachtet ihr? Carlsen hat eben kein Exklusivvertrag und der Mangamarkt ist ein ganz normaler Markt, auf dem gefischt und gejagd wird. Anstatt Jo Kaps da anzugreifen sollte man lieber den Hut vorm Jell ziehen. Unterm Strich werden alle Seiten, inkl. Carlsen profitieren.
Ich muss jetzt doch noch mal in mich gehen und überlegen wegen liebsten Beitrag
………………………nee
Hm hm hm, hab ich da den Pferdefuss gefunden oder ist das jetzt ein Luxusproblem? Oder noch anders gefragt: Könnte es zu einem werden? Das wird ja jetzt noch einmal ganz anders interessant. Es existiert ja aktuell nur eine Ausgabe. Jetzt im Juni startet Runde 2 und das wird sicher kein Selbstläufer. Periodika zu etablieren ist die Königsklasse im gedruckten Bereich.
Bisher haben wir ja nur 300 Seiten geboten bekommen und Abgabefristen können zu grausamen Monstern mutieren. Ich denke, nach ein paar Ausgaben lohnt ein Streit darüber was die Fahrradkette hätte hätte. Aber egal wo es enden wird, und da bin ich mir zu 120% sicher: Euromanga wird mit Manga Issho weiterhin sehr hochwertig repräsentiert. Und noch ma gaaaanz weit als Orakel ausm Fenster gelehnt: Eine Serie aus dem Manga Issho wird in den nächsten Jahren 2026 auch in Japan veröffentlicht (das ist zumindest der Anspruch den ich nach der ersten Ausgabe habe).
Als ich eben die Fotos für den Beitrag zusammengestellt hab (seid ma jetz nich maulig, weil ich nur ein paar wenige genommen hab, und auch nix detailliertes kommentiert hab, geht lieber in die Geschäfte und guckt selbst ins Magazin) ist mir aufgefallen, dass die Anordnung der Beiträge „interessant“ ist. Wer auch immer dafür Verantwortlich ist: Ich habe verstanden und weiß die Arbeit zu schätzen. Überhaupt ey, ich weiß das ganze Ding Manga Issho zu schätzen, denn ich hab auch die letzten Jahre immer wieder nach einem Magazin verlangt.
Das ganze Ding also