…und das X wird nicht mitgesprochen, verdammt noch mal! Das ist die klassische Begrüßung der Hunter x Hunter Fans.

Es gibt Dragon Ball, es gibt Sailor Moon, es gibt Neon Genesis und es gibt boing ganz genau, Hunter x Hunter. Ich würde mal sagen, die erfolgreichste und zugleich auch spannendste bzw. interessanteste Serie von Mangaka Togashi Yoshihiro. An dieser Stelle ist es Pflicht für mich wenigstens noch Yū Yū Hakusho zu erwähnen, denn Togashi Fans sind wie Togashi Werke sehr einzigartig, mit denen will man es sich eher nicht verscherzen. Ich will deswegen auch den Text möglichst ohne Spoiler halten, denn ich bin mir 100% sicher, dass Interesse geweckt wird.
Diese Zeilen hier auf Unfug Blog sind ja eh immer schon persönlich, im Fall von HxH (so wird Hunter x Hunter übrigens abgekürzt, ohne, dass man gleich in den Knast kommt) zeigt obiger Vergleich mit den großen großen Manga Hausnummern, dass HxH nicht zu unterschätzen ist.




Die Serie pausiert öfter, mitunter auch SEHR LANGE. Sie schafft es aber immer relevant zu bleiben, die Leserschaft zu behalten bzw. sogar noch auszubauen. Unabhängig von persönlich oder nicht, muss man die Serie als eine sehr erfolgreiche Serie einordnen. Ein großes Hut ab noch obendrauf, denn unterm Strich ist die Serie ja Shōnen, ein Haifischbecken, diese Titel müssen funktionieren, sie müssen quasi mit einem bestimmten Strom schwimmen um zu überleben.



HxH schwimmt schon länger nicht mehr mit, sondern dagegen, mit allen Vor und Nachteilen. Einer der großen Vorteile muss aber knallhart benannt werden: DIE FANS! Diese schrulligen Quatschköpfe, und wenn du kein schrulliger Quatschkopf warst, spätestens wenn du in HxH einsteigst, wirst du ein Teil davon und stehst aufrecht an der Seite von Mangaka und seinem Werk.
HxH färbt auf Leserschaft ab, die Charaktere in ihren Handlungsfäden sind für mich 1:1 Abziehbilder der Fans, selbst wenn man die Serie „nur“ noch aus Gewohnheit mitliest, man ist weiterhin dabei. Diese Mischung aus Entschlossenheit und Aufrichtigkeit ist ja in der japanischen Kultur oft zu erleben. Hinzu kommen die Komponenten Loyalität und kindliche Pietät, un ZACK, haste eigentlich das was HxH ausmacht.



Eigentlich ist alles ganz einfach und passt auf einen Bierdeckel. Gon, der Charakter mit dem alles beginnt, wird zu einem Abenteuer aufbrechen. Er wird fest dazu entschlossen sein alles zu tun, was zu tun ist. Er wird die Aufrichtigkeit leben, erleben und weitergeben. Und das nicht nur an Menschen, die auf seiner Seite stehen. Loyalität und kindliche Pietät gesellen sich dann wie von selbst dazu. Der Anfang der Serie bzw. der erste Ark, wirkt als würde man Kinder bzw. Freunde beim Spielen beobachten. Kinder können so verdammt gnadenlos sein. Egal in welche Richtung, ob bei einer Klopperei oder beim Humor, selbst die tragischen Momente wirken sehr authentisch, was beim beim deutlich fantastischen Szenario eine Meisterleistung ist. Ich behaupte jetzt mal aus der Hüfte, dass das an den Charakteren liegt, die sich in einer einzigartigen Welt bewegen.



Damit hab ich mir das jetzt bissi einfach gemacht, oder? Einfach ist das ganz und gar nicht. Einzigartigkeit birgt auch Gefahren, und dann noch der Doppelpack Einzigartigkeit in Charakter und Welten Aufbau, irre! Wo soll das enden? JA DA! In einem Wust aus Text. Über die Jahre wurde es zu einem Markenzeichen, dass HxH textlastig (alterrrrr, ich lach mich gerade schlapp).



Also noch einmal: Über die Jahre wurde es zu einem Markenzeichen der Serie, dass sie immer mal wieder textlastiger wurde. Anfangs war das noch moderat und entwickelte sich sogar zu einem sehr unterhaltsamen Bonus, aber das könnte auch irgendwann eine Crux werden. Während Texte, wie Erklärung von Spezialfähigkeiten, Spielregeln oder Bedienungsanleitungen einen gewissen Esprit und Charme hatten, wird mittlerweile doch sehr gehetzt.
Es ist aber Togashis Signature Move und bleibt auch Togashis Signature Move das genau so zu machen wie Togashi will und für richtig hält. Das finde ich, schuldet er nun sich selbst und seinem Werk.
Klar wäre es einfacher die Serie irgendwie zu beenden und eine Folgereihe als Light Novel zu kreieren, aber wo bleibt denn da bitte der Spaß? Da drüber hab ich hier nämlich noch gar kein Wort verloren. Die Serie macht einfach spaß, inkl. der schrulligen Fans, die sich manchmal bissi zu ernst nehmen und dem Textwust, den die einen lesen, die anderen nicht und gegenseitig Witze drüber reissen.



Diese Komponente „Togashi Signature Move“ wird in den nächsten Jahren noch relevant. Manga entwickelt sich ja mittlerweile nicht mehr so rasant wie früher früher. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, dass es irgendwann einmal eine Serie gibt, die sich an HxH orientiert und genau diese „Togashi Signature Move“ umbaut. Im Kopf habe ich gerade Hypertext gepaart mit Illustration. Und ausserdem, soll Togashi doch machen was er will.
War es das jetzt?
NEE. Manga bestehen ja immer auch aus Einflüssen, mal deutlicher oder plakativ, manche weniger oder sogar nur zwischen den Zeilen, tief versteckt. Hut ab vor allen, die Manga mit einem Durchlesen tiefer verstehen. HxH hat ebenfalls diese Einflüsse, aber hier fühlt sich das an wie ein Glücksspiel, Glücksspiel kann süchtig machen.
Manche Einflüsse sind leicht bis stark von religiöser Balance Shinto und Buddhismus geprägt, manche tagespolitisch (was nach einiger Zeit natürlich retrospektiver wirkt) und dann gibt es noch die Anspielungen auf Filme, Serien und Literatur. Togashi ist einfach ein sehr gebildeter Mensch und kann aus Töpfen schöpfen wie kaum ein anderer. Togashi als Ghost Writer für eine Serie X und 200 andere zeichnen, so Tezuka Style 15 Stunden am Tag HA! Das wäre DIE Cash Cow aller Zeiten.



Eigentlich ist es auch ein Muss, wenn man über HxH redet oder schreibt, auch noch einmal auf die Pausen einzugehen. Oben erwähnte ich ja bereits, dass die Serie manchmal pausiert, es aber immer wieder schafft interessant zu bleiben oder sogar noch den Fankreis erweitert. Unterm Strich betrachtet, kann man diese Pausen als Stilmittel wahrnehmen. Ich setz sogar noch eins drauf: Die letzten zwei Bände waren heftig gut. Wenn ich jetzt 2,3,4 Jahre auf den nächsten Band warten muss, ist mir das egal. Ich werde auch Band 39 lesen, und ich werde auch in der Zwischenzeit immer wieder zu alten Bänden greifen und liebste Kapitel lesen. Nicht schlecht für ne Serie, die immer totgeglaubt wird, oder?
Meine Nase, ein Beitrag direkt wie aus einem HxH Band entsprungen.