Adam ist wieder da. Ihr erinnert Euch? Vor etwa einem Jahr hatte Marc-Antoine Mathieu mit DEEP ME ein neues Werk vorgelegt, in dem er mal wieder sanft und gelassen den Rahmen des Altbekannten sprengt. Mit DEEP IT geht es nun weiter.
Das Erste, was auffällt, ist, dass auch die Sequel mächtig gut getarnt ist. Immerhin ist der Kontrast zu unseren schwarzen Regalen diesmal deutlich dankbarer. Yeay! Aber das komplett weiß-in-weiß gehaltene Cover ist so dezent gestaltet, dass wir anstelle dessen auch ein unbeschriebenes DIN-A4-Blatt auf den Neuheitentisch packen könnten. Argh!
Leider gibt es nur wenige, die da neugierig werden. Und das ist echt s.c.h.a.d.e., denn auch der zweite Teil der Saga um Adam ist solide erzählte Comic-Kunst mit – wie ich finde – ansprechend-ätherischen Bildern und (pun intended) TIEFGANG. Für alle, die noch nicht reingeschaut haben – so sieht das zum Beispiel aus:
Nun treibt Adam also in seiner Kapsel durch die Weltmeere. Damit er nicht ganz vereinsamt, haben ihm seine Entwickler ein Alter Ego zur Seite gestellt. Und er hat das gesamte digitale Weltwissen zum Zeitpunkt der „großen Trauer“ an Bord – damit vertreibt er sich die Zeit und er versucht, damit deren Ursache zu ergründen. Ein geschwätziger Chatbot und ein Tiefseevulkan sorgen für etwas Aufregung.
Adams analytisch-poetische Gedanken sorgen auch in Band 2 für einen betörend guten Leseflow. Dazu tun natürlich auch die detailreich-ätherischen Zeichnungen ihr Übriges. Alles kulminiert in einem (schon fast obligatorischen) Twist und – vielleicht – in einem Happy End.