Sein Ableben wurde (auf eine für Giffen typisch humorvolle Weise) am Mittwoch via facebook verkündet, mittels einer Nachricht, die er wohl für den Falle seines Todes bereits vorbereitet hatte:
“I told them I was sick… Anything to avoid going to New York Comic Con, Thanxs, Bwah ha ha ha ha”. (etwa „ich hat’s euch doch gesagt das ich krank bin. Alles nur, um nicht auf die NY Comic Con gehen zu müssen. Danke, Hahahaha…“)
Sein langjähriger Freund und Kollege Paul Levitz führt hierzu noch aus: “The sad news is now official: Keith Giffen has gone off to create new worlds that are beyond our living reach. Keith was probably the most fertile creative mind of our generation in comics. He had an infinite number of ideas, pouring constantly out.”
“We did over 60 stories together,” so Levitz weiter auf facebook. “Many of them he made far better than they might have been with any other collaborator, because of his ideas and contributions to character moments and dramas. A few we had rough times on, but I think no more than could be expected in a long relationship.”
Bevor Giffen große Bekanntheit in den 80er und 90er Jahren durch seine Arbeiten für DC Comics erlangte, war er für kurze Zeit in den 70er Jahren auch für Marvel tätig und co-kreierte dort für eines der schwarz-weiß-Magazine des Verlags, die Figur „Rocket Raccoon“ (Jahre später vom Verlag dann wieder-eingeführt in deren farbigen comic books; dank der „Guardians Of The Galaxy“-Kinofilme erfreut sich diese Figur auch heute noch großer Popularität).
Ab den 80ern betätigte sich Giffen dann über lange Jahre unter anderen als Zeichner und Co-Plotter der “Legion of Super-Heroes” (damals einer von DCs absoluten Bestsellern!), erfand -gemeinsam mit Autor Roger Slifer- den außerirdischen Kopfgeldjäger „Lobo“ (innerhalb der Science Fiction Reihe „The Omega Men“). Als absolute Lesetipps galten aber auch seine für „Action Comics“ produzierten (Text u. Zeichnungen) Superman-Stories, in denen der Stählerne es immer wieder mit dem „Ambush Bug“ zu tun bekam…
Ab 1987 entstand unter seiner tatkräftigen Mitwirkung als Autor die “Justice League International” (co-produziert von J. M. DeMatteis sowie Kevin Maguire!). Diese Reihe -unter Fans auch bekannt/berüchtigt als „die lustige Justice League“, erhielt damals diverse spin-offs (z.B. „JL Europe“, „General Glory“ usw.)… Immer wieder wechselte er seine Funktionen ab, ob als Autor, Zeichner und / oder Plotter der Geschichten. Einige Fans kritisierten wie sich Giffen’s Zeichenstil weiterentwickelte, vom (in den 80ern) noch „realistischen Artwork“ hin zu immer mehr künstlerisch extravaganten Stilen (siehe z.B. seine „5YL – Legion Of Superheroes“, von DC kürzlich als Omnibus neuveröffentlicht, in der aus der einst optimistischen Zukunkt der Legion eine Dystopie wurde!)
(Ausführliche Übersichten über das komplette Wirken und Schaffen des Künstlers findet ihr z.B. über die weiter unten vorhandenen links!)
Keith Giffen erlag am 09. 10. einem Schlaganfall von dem er sich nicht mehr erholte ….
30. November 1952 – 09. Oktober 2023
Keith Giffen in der wikipedia
Keith Giffen in der comic book data base
Nachruf des „Hollywood Reporter“ (THR) auf Keith Giffen
UPDATE: Über 50 seiner Kollegen reminiszieren über Keith Giffen (Jim Lee, Brad Meltzer, Rob Liefeld, Paul Levitz, Gail Simone, Jimmy Palmiotti, Dan Jurgens und viele andere)