Es gibt neues von der Zauberfront:
(c) Splitter
Paris, in der nahen Zukunft. Na gut, so nah ist sie wohl nicht, denn in diesem Paris gibt es M.a.g.i.e. Die kommt meist in Form von Artefakten daher, die dem Besitzer flotte Frisuren zaubern oder ihn an andere Orte teleportiert. Die Zauberei-Gilde überwacht die Herstellung der Artefakte und die Anfertigung maßgeschneiderter Zauber für zahlungswillige Interessierte. Bis es zu einem großen Knall kommt, nach dem nichts mehr geht.
Große Teile von Paris sind zerstört und die Realität in diesen verstrahlten Zonen ist verzerrt. Sie zu betreten ist lebensgefährlich. Auch die noch verbliebenen Artefakte funktionieren nur unzuverlässig. Der Ex-Zauberer Adam schlägt sich als Betreiber eines Waschsalons durch und arbeitet als Informant der Polizei. Er trifft auf zwei seltsame Typen, die noch im Vollbesitz ihrer Kräfte zu sein scheinen. Wie kann das sein?
Und warum suchen sie das Teenagermädchen Line? Genau das fragt sich auch die toughe Polizistin Manon. Eher unfreiwillig verbündet sie sich mit Adam und geht der Sache auf den Grund. Trotz der etwas bunt-sperrigen Grafik entwickelt der Plot von IN MEMORIAM einen guten Drive. Die Motivation der einzelnen Figuren wird nach und nach enthüllt und ein vermeintliche Sidekick kann schon mal zum veritablen Gegenspieler mutieren. Auch das zeigt, dass die Kategorien Gut bzw. Böse alles andere als trennscharf sind.
Überhaupt wird erst nach und nach klar, wer hier alles auf welcher Seite mitmischt. Aber ich will ja nicht vorgreifen. Das Gedankenspiel der magischen Artefakte fand ich spannend und so ganz klar ist auch noch nicht, ob es sich wirklich um Zauberei handelt, oder vielmehr um eine geheime, sehr weit entwickelte Technik. Mein Favorit sind die Erweiterungen, die man sich für seine Wohnung dazumieten kann und die man dann durch magische Portale betritt. Nur zu dumm, wenn letztere dann nicht mehr funktionieren…